In diesem Projekt habe ich schrittweise die Webseite eines Unternehmens für Industrielackierungen von TYPO3 8.7 auf 12.4 aktualisiert. Diese Aktualisierung konnte ich innerhalb von nur 3 Arbeitstagen erfolgreich abschließen.

Wie konnte das so schnell gehen?

Nicht jedes TYPO3 Update verläuft so reibungslos. Dies liegt daran, dass TYPO3 besonders gut für komplexe Webseiten geeignet ist. Wenn jedoch bestimmte Aspekte beachtet werden, können langfristig Kosten gespart und beispielsweise TYPO3 Updates schneller umgesetzt werden.

Zunächst einmal eine Übersicht über die technischen Details dieses Projektes:

  • TYPO3 8.7 auf PHP 7.4 mit MySQL 5.7
  • einsprachig
  • eigenes Site Package
  • wenige und nur gut ausgewählte lokale Extensions
  • nur ein paar dutzend Seiten
  • keine großen Eigenprogrammierungen

Durch meine langjährige Erfahrung mit zahlreichen TYPO3 Updates habe ich gelernt, wie die Wartungsarbeiten einer TYPO3 Webseite verkürzt werden können. Vieles davon wurde in diesem Projekt umgesetzt.

Auswahl eines geeigneten Hosting-Anbieters

Es ist wichtig, dass der Webserver alle Anforderungen der Ziel-TYPO3-Version erfüllt. Idealerweise sollte er in der Lage sein, zwischen verschiedenen PHP-Versionen zu wechseln. Leider war dies nicht der Fall, aber es gibt Lösungen dafür.

Sobald der Webserver die Voraussetzungen erfüllt, können grundsätzlich TYPO3 Updates über mehrere Hauptversionen durchgeführt werden. Dies spart bereits viel Zeit im Vergleich zum Umzug zu einem anderen Hosting-Anbieter oder Serverpaket, was sehr aufwendig sein kann. Die Auswahl eines guten Hosting-Anbieters ist also ein wichtiger Faktor.

Auf TypoScript Records verzichten

TypoScript ist ein wichtiges Thema in TYPO3 und ermöglicht viele Möglichkeiten - wirklich! 

Es kann für alle Seiten oder spezifische Seiten definiert werden, was TYPO3 sehr flexibel macht. Allerdings kann dies auch zu Unübersichtlichkeit führen. Daher sollte das TypoScript auf ein Minimum reduziert und möglichst wenig im Backend erstellt werden. 

Falls TypoScript Records genutzt werden, sollten sinnvolle Teile in Dateien ausgelagert und das TypoScript innerhalb dieser Records-Felder minimiert werden: Konstanten und Setup. Das TypoScript sollte regelmäßig gepflegt und nicht mehr genutzte Teile entfernt werden. Nicht benötigte Teile sollten nur auskommentiert werden, wenn sie wirklich noch benötigt werden.

So viel wie möglich den Core nutzen

In der Welt von Extensions, Plugins und Widgets neigt man dazu, alle Aufgaben mit Drittanbieter-Erweiterungen lösen zu wollen. Dies mag am Anfang schnell und einfach erscheinen, führt jedoch langfristig zu aufwendigen und teuren Wartungsarbeiten an TYPO3. 

Es wird also langfristig keine Zeit gespart. 

Es ist besser, so viele Funktionen des TYPO3 Cores wie möglich zu nutzen - denn TYPO3 bietet alles, was du brauchst.

Nutze eigene Site Packages

Vermeide Erweiterungen, die dir ein vorgefertigtes Template mit vielen Optionen bieten, wenn du diese nur als Basis verwenden möchtest. Nutze Templates nur dann, wenn du mindestens 70 % davon unverändert übernehmen möchtest (abgesehen von CSS-Anpassungen).

Es ist ratsam, ein individuell zugeschnittenes Template erstellen zu lassen oder selbst zu erstellen - auch wenn dies höhere Kosten verursacht. Ein gut angepasstes Template kann über viele Hauptversionen hinweg oft viel weniger Aufwand bedeuten. Besonders dann, wenn keine komplexen Lösungen erforderlich sind.

Ich hatte schon TYPO3 Updates erlebt, bei denen ich keinen einzigen Code im eigenen Site Package ändern musste. Dies lässt sich natürlich nicht garantieren. Aber es bedeutet definitiv weniger Aufwand als die Verwendung eines vorgefertigten Site Packages und das Ändern ihrer Template-Dateien.

In diesem Projekt wurde ein eigenes Site Package basierend auf Fluid erstellt. Dadurch konnte es relativ schnell aktualisiert werden. Wenn dieses Site Package sogar einige Aspekte berücksichtigt hätte, wäre es noch schneller gegangen.

So wenig wie möglich lokale Erweiterungen verwenden

Überlege gut, ob du geforderte Aufgaben mit kostenlosen Erweiterungen aus dem TYPO3 Repository lösen möchtest oder nicht. Halte die Liste der lokalen Erweiterungen so klein wie möglich und wähle sie sorgfältig aus - idealerweise solche mit langjährigem Support.

Wenn eine Anforderung besteht, solltest du folgende Checkliste beachten:

  1. Kann ich es mit TYPO3 Boardmitteln lösen? (Notfalls mit Kompromissen)
  2. Kann ich es selbst programmieren/lösen?
  3. Kann es jemand anderes, kostengünstig, programmieren/lösen?

Erst, wenn all dies verneint wird, solltest du in die TYPO3 Repository schauen. 

Bei diesem Projekt wurden nur wenige, gute Erweiterungen verwendet, wie Powermail.

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